Ergebnisse & Perspektiven des Marxismus

Trotzkismus: Was er nicht ist – und was er ist

Der folgende Artikel erschien 1989 in Spartacist,1 dem Theorie-Magazin der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL), als der Kampf zwischen Revolution und Konterrevolution in Bezug auf die deformierten Arbeiterstaaten Osteuropas (wie die DDR) und den degenerierten Arbeiterstaat Sowjetunion noch nicht endgültig entschieden war. Dieser Kampf endete 1990–92 zugunsten der Kapitalisten, indem diese Staaten mit ihren kollektivierten, geplanten Wirtschaften zerschlagen und ungehemmte kapitalistische Ausbeutung wieder eingeführt wurden. Das ging, wie zu erwarten war, mit enormem Elend, wütendem Nationalismus und einer Wiederkehr und Verschärfung jeglicher Formen von besonderer Unterdrückung, von Frauenunterdrückung bis Rassismus, einher. Diese Reihe von Konterrevolutionen, vor allem in der Sowjetunion, öffnete das Tor für die Welt, in der wir heute leben, mit wieder aufflammendem Ringen der imperialistischen Mächte (wie USA, Deutschland, Britannien, Frankreich, Japan) um die Neuaufteilung der Welt in Ausbeutungs- und Absatzzonen.

Dieser Kampf äußert sich auch in dem gegenwärtigen reaktionären Krieg zwischen den kapitalistischen Staaten Ukraine und Russland, wobei die Ukraine als Vorposten der Ostausdehnung der NATO- und EU-Imperialisten fungiert und Russland seinen Einflussbereich als kapitalistische (aber nicht-imperialistische2) Regionalmacht sichern will. Die Arbeiterklasse hat kein Interesse am Sieg irgendeiner Seite in diesem Krieg, sondern muss durch Klassenkampf für die Niederlage der Kapitalisten auf allen Seiten kämpfen. In Deutschland bedeutet das vor allem einen Kampf gegen die deutschen Kapitalisten, angefangen mit Arbeiteraktionen gegen Waffenlieferungen und Sanktionen. Notwendig dafür ist eine revolutionäre Arbeiterpartei – im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Parteien SPD und Linkspartei und ihren diversen reformistischen Anhängseln, die die Arbeiter offen (z.B. durch die Unterstützung imperialistischer Einmischung in der Ukraine) oder verhüllt (z.B. durch Illusionen in Pazifismus oder die UNO) an die Kapitalisten ketten.

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Den Arbeitern von Deutschland, Ost und West, und den europäischen und anderen Militanten

In der DDR zerbröckelt das stalinistische Regime, das vorher als das unerschütterlichste Osteuropas galt, unter einer massenhaften Opposition gegen seine Herrschaft. Wir Trotzkisten von der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten) stehen auf der Seite all derer in der DDR, die einen echten sozialistischen Egalitarismus errichten wollen, indem sie den repressiven politischen Apparat der stalinistischen Bürokratie zerbrechen. Wir stehen auf der Seite derjenigen Mitglieder und Ex-Mitglieder der SED, die die Errungenschaften der Werktätigen verteidigen, die durch den Sturz des Kapitalismus erzielt wurden. Wir stehen für den Kommunismus von Lenins und Trotzkis Bolschewistischer Partei.

Die „Reformer“ in der Bürokratie versprechen „sozialistische Erneuerung“. Doch Stalinismus kann keinerlei „Erneuerung“ liefern. Als Ideologie ist Stalinismus einfach eine Rechtfertigung für die Herrschaft der Bürokratie. Seine Losungen und „Debatten“ sind nur Argumente, wie man der Politik des Verrats das beste falsche Gesicht aufsetzt. Ohne Staatsmacht ist stalinistische Ideologie eine leere Hülle, ohne jede Bedeutung für die Frage proletarischer Macht.

Die Bürokratie unter der Führung von J.W. Stalin entstand aus der Dezimierung und Atomisierung der russischen Arbeiterklasse im Bürgerkrieg sowie aus dem Fehlschlagen und der Niederlage der proletarischen Revolution international – besonders der deutschen Revolution 1923. Lenins Programm des proletarischen Internationalismus – konkret ausgedrückt in dem Verständnis, daß das Überleben der Oktoberrevolution abhängt von ihrer Ausweitung durch Arbeiterrevolution, besonders in den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern – wurde über Bord geworfen und durch die stalinistische „Theorie“ vom „Sozialismus in einem Land“ ersetzt.

Um ihre Herrschaft zu festigen, mußte die Bürokratie die gesamte Führung der Bolschewistischen Partei zerstören, die die Russische Revolution 1917 gemacht hatte. Millionen Kommunisten wurden ermordet. Während der Moskauer Prozesse holte man aus Stalins Opfern falsche „Geständnisse“ heraus – nicht einfach durch nackten Polizeistaatsterror, sondern durch die Überzeugung vieler Opfer, sie würden „der Revolution dienen“, wenn sie bei Stalins monströsen Anschuldigungen mitmachten.

Leopold Trepper – der Gründer und Chef der „Roten Kapelle“, des sowjetischen Spionagenetzes im Nazi-besetzten Europa, der für sein Heldentum mit zehn Jahren Lubjanka „belohnt“ wurde – verurteilte in seinen Memoiren „alle, die sich nicht gegen die stalinistische Todesmaschinerie aufgelehnt haben“. Auf seine eigene Frage: „Wer hat denn damals protestiert?“, antwortete Trepper, der kein Trotzkist, aber ein polnischer jüdischer Kommunist war:

„Solche Ehre dürfen nur die Trotzkisten für sich in Anspruch nehmen. Gleich ihrem Führer, der für seine Unbeugsamkeit mit einem Eispickel erschlagen wurde, kämpften sie unerbittlich gegen den Stalinismus – als einzige… Mit Recht klagen die Trotzkisten heute jene an, die damals mit den Wölfen heulten und nach dem Henker riefen. Doch sollten sie nicht vergessen, daß sie uns gegenüber den ungeheuren Vorteil hatten, ein geschlossenes System zu vertreten, das geeignet war, den Stalinismus abzulösen, und an dem sie in der tiefen Not der verratenen Revolution Halt fanden. Sie ‚gestanden‘ nicht, denn sie wußten, daß ihr Geständnis weder der Partei noch dem Sozialismus nützte.“3

Die Trotzkisten wußten, daß Stalinismus – der bürokratische Würgegriff über das ökonomische, politische und kulturelle Leben in der Sowjetunion und international der Verrat am revolutionären Kampf und die Beschwichtigung des Imperialismus – nicht Kommunismus ist, sondern seine Antithese. Und sie wußten, daß diese parasitäre bürokratische Kaste, statt „der Revolution zu nützen“, vielmehr das bloße Überleben der Russischen Revolution gefährdet.

Trotzki analysierte sowohl die gesellschaftlichen Verhältnisse, die zum Aufstieg des Stalinismus führten, als auch die Instabilität und die Widersprüche in der Herrschaft dieser bürokratischen Kaste – die von den kollektiven Eigentumsformen des Arbeiterstaats abhängig ist, aber gleichzeitig den Druck des Imperialismus widerspiegelt und als dessen Übertragungsmechanismus wirkt bei der Unterminierung des Arbeiterstaats. Trotzki sah voraus, daß dieser Balanceakt von Natur aus auf wackligen Beinen steht; der Widerspruch muß gelöst werden, entweder in Richtung kapitalistische Restauration oder durch proletarische politische Revolution gegen die Bürokratie, eine Revolution, die der auf der Basis von internationalistischer Rätedemokratie organisierten Arbeiterklasse die Staatsmacht zurückgibt.

In seinen Schriften (am systematischsten in der Verratenen Revolution, geschrieben 1936) analysierte Trotzki die stalinistische Entartung der sowjetischen Gesellschaft und wies wissenschaftlich nach, daß Rußland nicht „sozialistisch“ war und sich auch nicht in diese Richtung entwickelte. Er zeigte, daß Lohnunterschiede zwischen den Schichten der Werktätigen stark zugenommen hatten, und er stellte dem marxistischen Verständnis vom allmählichen „Absterben des Staates“ auf dem Weg zum Sozialismus das krebsartige Anwachsen von Stalins monströsem polizeistaatlichem Repressionsapparat gegenüber. Er geißelte den gesellschaftlichen Konservatismus der Bürokratie, indem er beispielsweise die Umkehrung der bolschewistischen Politik, Frauen die gleiche Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu sichern, dokumentierte. Er analysierte die bürokratische Desorganisierung des Wirtschaftslebens und die demoralisierende Wirkung, die die Zurschaustellung der Privilegien der bürokratischen Elite auf die Werktätigen hatte, und schrieb: „In einer nationalisierten Wirtschaft sind die Demokratie des Produzenten und Konsumenten, Kritik- und Initiativfreiheit, d.h. Bedingungen, die mit einem totalitären Regime der Angst, der Lüge und der Kriecherei unvereinbar sind, die Voraussetzung für Qualität.“ Trotzki bestand auf dem einst geläufigen leninistischen Verständnis, daß der Sozialismus ein internationales System ist und sein muß, und so betonte er, daß der drohende zweite Weltkrieg und bevorstehende gesellschaftliche Erschütterungen in den kapitalistischen Ländern auch das brüchige stalinistische Regime in seinen Grundfesten erbeben lassen würden.

Vor über 50 Jahren sagte Trotzki die Auflösung der stalinistischen bürokratischen Herrschaft voraus, die jetzt von Prag bis Beijing zu sehen ist. In Polen haben jahrzehntelange stalinistische Mißwirtschaft, Korruption und lähmende bürokratische Repression dem Regime jede moralische Autorität entzogen, die restaurativen Pläne des internationalen Finanzkapitals und des Vatikans zu bekämpfen; der Bankrott des Stalinismus in Polen hat jetzt zur Wahl einer offen konterrevolutionären Solidarność-Regierung geführt. In der DDR, wo ein Massaker à la Tienanmen-Platz mit knapper Not verhindert wurde, haben Mitglieder und Exmitglieder der SED unter Bannern „Zurück zu Lenin“ auf der Straße demonstriert, doch bei anderen Demonstrationen sind auch gefährliche revanchistische Parolen in Erscheinung getreten.

In der Sowjetunion ist Gorbatschow jetzt mit dem Widerstand von Bergarbeitern und anderen Arbeitern konfrontiert, die sich gegen die Auswirkungen von Perestroika wehren. Die Förderung von „Marktsozialismus“ durch das Regime hat dort tödliche Konflikte zwischen den Republiken entfesselt, da die Gebiete, die besser dran sind, für sich Vorteile auf Kosten ihrer Nachbarn zu gewinnen suchen; von den blutigen Zusammenstößen im Kaukasus über die baltischen Nationalisten, die die Fahnen der „unabhängigen“ Marionettenregime der Imperialisten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen tragen, bis zu den großrussischen Chauvinisten und Antisemiten vom unheilvollen Pamjat – diese Kräfte bedrohen die multinationale UdSSR mit Zerstückelung. In China hat „Marktsozialismus“ seinen vollkommensten Ausdruck erreicht, begleitet von massiver sozialer Entwurzelung, von der Akkumulation riesiger Vermögen in Privathand und von einer gewaltigen Vertiefung der Kluft zwischen arm und reich in den Städten und auf dem Land. Als dort unzufriedene Arbeiter auf den Plan traten und sich an den von Studenten geführten Demonstrationen für Demokratie beteiligten, reagierte die aufgeschreckte Regierung mit dem Tienanmen-Massaker.

Trotzki war zusammen mit Lenin ein Führer der bolschewistischen Revolution. Er gründete und führte die Rote Armee, die im Bürgerkrieg die Kräfte der Konterrevolution besiegte. Jahrzehnte stalinistischer Lügen und Verleumdungen gegen Trotzki und die physische Vernichtung seiner Unterstützer in der Sowjetunion haben es am Ende doch nicht geschafft, diese Geschichte zu begraben. Die Gorbatschow-Bürokratie von Stalins Erben umfaßt heute eine bedeutende Schicht „westlich orientierter“ Intelligenz, hauptsächlich die Söhne und Töchter der Bürokratie. Diese Leute hatten es ganz schön satt bekommen, daß sie immer wieder beim Champagner-Schlürfen mit „akademischen Marxisten“ aus dem Westen und Schreiberlingen fürs US-Außenministerium an Spötteleien über die gähnend leeren „weißen Flecken“ in der sowjetischen Geschichte zu leiden hatten. So hat Glasnost – zwar im wesentlichen in der Absicht eingeführt, Perestroika gegen den Widerstand von Konservativen in der Bürokratie leichter durchzusetzen und Nikolai Bucharin zu rehabilitieren, den Führer der Rechten Opposition, dessen Politik in vieler Hinsicht eine Vorwegnahme vom „Marktsozialismus“ war – auch Druck erzeugt, die Gestalt Trotzkis aus dem Bereich der Dämonologie herauszuholen und ihm wieder einen Platz in der offiziellen sowjetischen Geschichte zu geben.

Natürlich ist es zu begrüßen, wenn Stalins Erben gezwungen sind zu versuchen, sich selbst zu rehabilitieren, indem sie das, was „jeder weiß“, als die Wahrheit anerkennen. Aber Trotzkismus ist nicht nur „Geschichte“, er ist das Programm des Kampfes, das Erbe des Leninismus zu erhalten und weiterzuführen – die Herrschaft des Proletariats, organisiert auf der Basis von Rätedemokratie, und der Kampf für die sozialistische Weltrevolution – gegen den heftigen Widerstand der Bourgeoisie und ihrer sozialdemokratischen Lakaien sowie gegen die Entstellung und den Verrat des Leninismus durch die stalinistischen Usurpatoren.

Stalinismus wurde als eine Ideologie geschaffen, die die Existenz einer privilegierten bürokratischen Kaste rechtfertigte, und hat einzig und allein überlebt auf der materiellen Basis, die Staatsmacht zu besitzen. Trotzkismus dagegen hat eine politische Lebenskraft. Wie Trotzki in dem Gründungsdokument der Vierten Internationale schrieb:

„Seine unverwüstliche Kraft liegt aber darin, daß er nicht nur die revolutionäre Tradition verkörpert, sondern auch die aktuelle Opposition der Arbeiterklasse selbst. Der soziale Haß der Arbeiter auf die Bürokratie – das ist in den Augen der Kreml-Clique ‚Trotzkismus‘.“

Mit dem Sieg der imperialistischen Alliierten und von Stalins Rußland über Hitler 1945 nahm die Nachkriegswelt feste Gestalt an. Die Kommunistischen Parteien im kapitalistischen Westeuropa arbeiteten rund um die Uhr, um die Möglichkeit von sozialistischen Revolutionen dort zum Entgleisen zu bringen. Gleichzeitig wurde in Ostdeutschland und in ganz Osteuropa der Kapitalismus von oben her durch die Rote Armee abgeschafft. In beiden Fällen war die revolutionäre Mobilisierung der Werktätigen ausgeschlossen. Osteuropa wurde von seinen nazifreundlichen herrschenden Klassen und von kapitalistischer Ausbeutung befreit, doch die Arbeiterklasse war politisch hinter Schloß und Riegel und wußte genau, daß das sowjetische Militär an den entscheidenden Hebeln der Macht saß. Heute hat Gorbatschow, getrieben von seinen eigenen Problemen zuhause, den Riegel zurückgeschoben, und Osteuropa explodiert in politischer Gärung – an allen Ecken und Enden und in jede denkbare Richtung, von ausgemachten kapitalistischen Konterrevolutionären bis zu antibürokratischen Kommunisten.

Wo heute jeder, von Gorbatschow abwärts, bereitwillig schlecht über den Stalinismus redet, gibt es erneutes Interesse an Trotzki – obwohl nur wenige wirklich wissen, wofür er stand (denn sein Leben und seine Schriften sind in den „offiziellen“ Geschichtsversionen jahrzehntelang verheimlicht und unter einem Berg von Lügen begraben worden). In die Ereignisse in Ostdeutschland versuchen jetzt zahlreiche Gruppierungen einzugreifen, die den Mantel des Trotzkismus für sich beanspruchen, in der Hoffnung, sein revolutionäres Erbe ausschlachten zu können. Die Frage ist: wie sollen Menschen, denen bisher jegliche Kenntnis über „Trotzkismus“ verwehrt worden ist, das Original und die Fälschungen der Schwindler und Betrüger auseinanderhalten können? Um dabei behilflich zu sein, wollen wir kurz auf die Geschichte eingehen.

I. Leo Trotzki und das Herannahen des Zweiten Weltkriegs

Die Gründung von Trotzkis Vierter Internationale

1938, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, proklamierte Trotzki die Gründung einer neuen revolutionären Internationale – ein dringend notwendiger Versuch, die „Krise der Führung“ zu lösen, durch die das internationale Proletariat dem Faschismus und dem imperialistischen Gemetzel schutzlos preisgegeben war. Hitlers Nazis waren in Deutschland an die Macht gekommen ohne Gegenwehr der Stalinisten oder der Sozialdemokraten, die überwiegend die Loyalität der machtvollen deutschen Arbeiterbewegung besaßen. Dieses Verbrechen rief keine Kämpfe und Spaltungen innerhalb der Kommunistischen Parteien hervor; daraus schlossen die Trotzkisten, daß die stalinisierte Dritte Internationale kein Platz für Revolutionäre sei. Diese Schlußfolgerung wurde noch verstärkt durch die „Volksfront“-Politik der KI, die die Arbeiterbewegung mit den Parteien des sogenannten „demokratischen“ Imperialismus verbündete.

Das Übergangsprogramm, Gründungsdokument von Trotzkis Vierter Internationale, war die Fortführung und Ausweitung des Programms, das zum Sieg der bolschewistischen Revolution geführt hatte. Es bekräftigte Trotzkis Theorie der „permanenten Revolution“, die im Verlauf der Russischen Revolution bestätigt worden war – daß in der Epoche des Imperialismus in unterentwickelten Ländern sogar die elementarsten bürgerlich-demokratischen Aufgaben nur dadurch gelöst werden können, daß die Arbeiterklasse an der Spitze der unterdrückten Massen die Macht übernimmt.

Gegen die Politik, den proletarischen Kampf zu verraten zugunsten der „Volksfront“, bestätigte das Übergangsprogramm das marxistische Grundprinzip der unbedingten Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von ihren kapitalistischen Ausbeutern und Unterdrückern. Unter diesem Banner, verkörpert in der Losung „Nieder mit den zehn kapitalistischen Ministern! Alle Macht den Sowjets!“, führten Lenin und Trotzki 1917 das Proletariat zur Macht.

Die Trotzkisten standen unerschütterlich zur bedingungslosen militärischen Verteidigung der Sowjetunion gegen imperialistische Angriffe und innere Konterrevolution, trotz der stalinistischen Irreführer. Gleichzeitig ging die Vierte Internationale davon aus, daß diese Verteidigung auch eine proletarische politische Revolution erforderte, um die stalinistischen Bürokraten rauszuschmeißen, die die arbeitenden Massen ihrer politischen Macht beraubt hatten und deren äußerst repressive, nationalistische Herrschaft die Errungenschaften der Russischen Revolution bedrohte. Trotzki rief dazu auf, daß die arbeitenden Menschen ihren Staat zurückbekommen sollten durch die Wiedererrichtung der Sowjetmacht (Arbeiter- und Soldatenräte), und er zielte darauf ab, die sowjetischen arbeitenden Massen gegen die Bürokratie zu mobilisieren auf der Basis von sozialistischem Egalitarismus und revolutionärem Internationalismus, auf denen der russische Arbeiterstaat ja basiert.

Trotz all ihrer Jugend, Unerfahrenheit und zeitweiser Desorientierung kämpften die wenigen Kräfte der trotzkistischen Kader mit Mut und Kühnheit während des Krieges, um dieses Programm durchzuführen. Amerikanische Trotzkisten setzten ihr Leben aufs Spiel, um auf dem Seeweg nach Murmansk ihre Propaganda in die Hände von russischen Arbeitern und Soldaten zu bekommen. Der Aufstand 1945 in Saigon wurde von vietnamesischen Trotzkisten geführt. In den weitläufigen Kolonialreichen der Alliierten, besonders in Indochina und auf dem indischen Subkontinent, hatten Strömungen, die mit dem Trotzkismus identifiziert wurden, eine starke Anziehungskraft auf die fortgeschrittenen Arbeiter und Unabhängigkeitskämpfer, im Gegensatz zu den stalinistischen Parteien – die im internationalen Maßstab auf den Block mit dem „antifaschistischen“ Lager des kolonialen Imperialismus eingeschworen waren –, die Massenkämpfe gegen die imperialistischen Herren zügeln mußten.

Die holländischen Trotzkisten kämpften in der Illegalität, mit viel Können und wenigen Kadern, während der Nazibesetzung der Niederlande. Schon 1943, als Deutschland bereits entscheidend besiegt war, aber noch keine Landungen der Alliierten stattgefunden hatten, sahen sie, daß es ein Rennen gegen die Zeit war zwischen europäischen Arbeiterrevolutionen und einer von den Alliierten geführten Konterrevolution. Diese würde zur Teilung Europas zwischen Roosevelt, Churchill und Stalin führen und sich damit bei Kriegsende gegen das Wiederaufleben der deutschen Arbeiterbewegung richten.

Es gibt mehr Beispiele des Heroismus der Kräfte der Vierten Internationale angesichts einer überwältigenden Übermacht. Aber am Ende des Krieges war eine große Anzahl von trotzkistischen Kadern durch Krieg und Repression ausgelöscht worden. Viele wurden von den Stalinisten ermordet.

Die Renegaten

Der Verrat der deutschen Sozialdemokraten vom 4. August 1914, als sie angesichts des Krieges auf die Seite ihrer „eigenen“ herrschenden Klasse übergingen, hat sich in der Arbeiterbewegung viele Male wiederholt. Im Zweiten Weltkrieg verbündeten sich die stalinistischen Kommunistischen Parteien mit einer der imperialistischen Kriegshetzerbanden und stellten sich gegen Klassenkampf in den „alliierten“ Ländern, da das Verrat am sogenannten „Großen Vaterländischen Krieg gegen den Faschismus“ sei.

Die Trotzkisten erkannten, daß der Krieg nicht ein Kampf zwischen „demokratischem“ Imperialismus und Faschismus war, sondern ein innerimperialistischer Konflikt um die Neuaufteilung der Welt. Den imperialistischen Mächten gegenüber nahmen die Trotzkisten, wie Lenin es im Ersten Weltkrieg tat, eine revolutionär defätistische Position ein. Gleichzeitig riefen sie die internationale Arbeiterklasse dazu auf, die Sowjetunion militärisch zu verteidigen.

Trotzdem produzierte der zweite imperialistische Krieg auch in der trotzkistischen Bewegung Deformationen und Abtrünnige, wenn auch in kleinerem Ausmaß. In der Partei in den USA, der Socialist Workers Party (SWP), rief die Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes zusammen mit der sowjetischen Besetzung des östlichen Polens und dem Einmarsch in Finnland eine Opposition hervor, die sich von der Verteidigung der Sowjetunion lossagte. Das war eine Anpassung an die kleinbürgerliche öffentliche Meinung, die wütend aufschrie über die angebliche Vergewaltigung des „armen kleinen Finnland“ und die Stalinismus mit Faschismus gleichsetzte.

Bis zum Ausbruch des Krieges hatte die SWP-Opposition unter Führung von Max Shachtman und James Burnham erklärt, auch sie träte ein für die bedingungslose Verteidigung der Sowjetunion gegen imperialistische Angriffe, trotz der stalinistischen Bürokratie. Von dieser Position rückten sie nicht ab, als die Stalinisten im spanischen Bürgerkrieg die Arbeiter verrieten und die Kräfte der proletarischen Revolution erwürgten. Aber zu dieser Zeit wurde die Parteinahme des Kreml für das republikanische Lager von bürgerlichen Demokraten in der ganzen Welt unterstützt. Als 1939/40 die Frage der Verteidigung der Sowjetunion konkret gestellt war, „drückte sich“ die Opposition „vor ihrem Versprechen“, wie es der SWP-Führer James P. Cannon sagte.

In dem darauffolgenden Fraktionskampf in der amerikanischen Partei spielte Trotzki eine wesentliche Rolle. Die enge Zusammenarbeit mit Trotzki, zusammen mit der Tatsache, daß die SWP, im Gegensatz zu anderen Sektionen der Vierten Internationale, nicht direkt den Verwüstungen des Krieges ausgesetzt war, verlieh dem Kampf gegen die antisowjetische Opposition eine Ersatzfunktion für einen solchen Kampf in der gesamten internationalen trotzkistischen Bewegung.

Die von Shachtman geführte Minderheit spaltete sich von der Organisation ab. Im Laufe der Jahre und in erhöhtem Maße unter dem Druck des Kalten Krieges entwickelten sie sich zu antisowjetischen „sozialistischen“ Beratern des amerikanischen Außenministeriums, des State Departments, und des CIA. Zur Zeit von Amerikas Schweinebuchtinvasion in Cuba 1961 hielt Shachtman eine Rede, in der er den konterrevolutionären Invasoren das Alibi lieferte, es seien einige „gute beherzte Kämpfer der Arbeiterklasse“ darunter, die gegen den stalinistischen „Totalitarismus“ kämpften.

Als am 17. Juni 1953 die ostdeutschen Arbeiter sich als erste gegen den Stalinismus erhoben, war das für die echten Sozialisten im Westen eine unschätzbare Hilfe, die Verlockungen des „State Department Socialism“ zurückzuweisen. Die monströsen Verbrechen des Stalinismus – die Säuberungsprozesse und die Arbeitslager – hatten es dem Imperialismus erleichtert, sich als „demokratisch“ auszugeben, und mit dem Kalten Krieg wurde eine ganze Meute „politischer Theoretiker“ losgelassen (ein Beispiel ist Hannah Arendt), die argumentierten, der stalinistische Totalitarismus habe die Arbeiter des Sowjetblocks zu geistlosen, seelenlosen Sklaven gemacht, unfähig zu kämpfen, jetzt und in alle Ewigkeit. Deshalb, so argumentierten sie weiter, sollten Unterstützer des proletarischen Kampfes an vorderster Front des neuen imperialistischen Kreuzzugs gegen den Stalinismus kämpfen. Die ostdeutschen Arbeiter durchlöcherten diesen Mythos durch ihre revolutionäre Aktion und machten es den westlichen Linken, die den Willen dazu hatten, auch möglich, die imperialistische Propaganda mit einem aggressiven Gegenstoß zu kontern. Aber natürlich wollten viele „Radikale“ einfach den Block mit ihrer eigenen Bourgeoisie fortsetzen.

Die Sozialistische Arbeitergruppe (SAG)4 ist direkter Erbe von Max Shachtman. Ihr britischer Führer Tony Cliff spaltete sich 1950 von der trotzkistischen Bewegung ab, als er sich weigerte, den deformierten Arbeiterstaat Nordkorea gegen den US-Imperialismus zu verteidigen. Heute sind die Massenproteste in Ostdeutschland für die SAG ein Aufstand gegen „kapitalistische“ Ausbeutung. Für sie sind die vergesellschafteten Eigentumsformen, die in Osteuropa und in der Sowjetunion existieren, keine sozialen Errungenschaften, die verteidigt werden müssen.

Diese Position brachte die SAG wie auch Shachtman dazu, einige der finstersten Kräfte imperialistischer Reaktion zu unterstützen und sie sogar als Modell des Kampfes gegen stalinistischen „Totalitarismus“ vorzuschlagen. Nach dem sowjetischen Rückzug aus Afghanistan bejubelten die Cliff-Anhänger die vom CIA gestützten Mudschaheddin, die sich daran machten, jedes einzelne Element sozialen Fortschritts in Blut zu ertränken. So erklärten die Cliff-Leute, ein „Sieg der Mudschaheddin wird die Gegner der russischen Herrschaft überall in der UdSSR und in Osteuropa ermutigen“!5 Kein Wunder, daß unter den Mitgliedern der SAG viele Skinheads zu finden sind, SA-Typen, eine der widerlichsten Erscheinungsformen des wiederaufsteigenden deutschen Nationalismus und imperialistischen Revanchismus.

Die britische Gruppe Workers Power und ihre Liga für eine revolutionär-kommunistische Internationale (in Westdeutschland die Gruppe Arbeitermacht;6 in Österreich die Gruppe Arbeiterinnenstandpunkt), hat ihre Ursprünge in der Cliff-Organisation und driftete dann nach links. Workers Power hat unter anderem Ajatollah Chomeini in seinem Kampf um die Macht und anfangs in seinem Krieg mit Irak unterstützt. Sie befürworteten auch „kritisch“ Solidarność, gaben aber gleichzeitig zu, daß eine Machtergreifung von Lech Walesa & Co. kapitalistische Restauration bedeuten würde. Jetzt, wo es eine von Solidarność geführte Regierung gibt, winselt Workers Power: „Polen: Keine Rückkehr zum Kapitalismus“!

In allerletzter Zeit hat sich dieser Verein die üble Position zu eigen gemacht, man solle kapitalistische Regierungen dazu aufrufen, die Botschafter „schlechter“ deformierter Arbeiterstaaten rauszuwerfen. Soweit wir wissen, hat bisher nur eine der Gruppen, die der „demokratisch-zentralistischen“ Internationale der LRKI angehören, so etwas tatsächlich getan: die Irish Workers Group forderte die Republik Irland dazu auf, den chinesischen Botschafter abzuschieben, als Zeichen der „Solidarität“ mit denen, die von den chinesischen Stalinisten auf dem Tienanmen-Platz ermordet wurden. Natürlich, wenn Millionen Studenten darauf drängen würden, das Recht der Frau auf Abtreibung zu verteidigen, dann würde die Regierung der Republik Irland wahrscheinlieh gerne ihren eigenen Tienanmen veranstalten: um den Dämon der moralisch verkommenen Jugend zu stoppen, die Werte schändet, die den Regierungskräften zutiefst heilig sind und auf deren Basis dieser offiziell katholische Staat gegründet wurde.

II. Der Kalte Krieg und „trotzkistischer“ Revisionismus

In Europa führte die Dezimierung der trotzkistischen Kader während des Kriegs zusammen mit Ereignissen nach dem Krieg zum Entstehen einer revisionistischen Strömung innerhalb der Vierten Internationale. Trotzki hatte vorhergesagt, der Krieg würde soziale Erschütterungen in der gesamten kapitalistischen Welt hervorrufen, wie der Erste Weltkrieg das auch getan hatte, und das hätte notwendigerweise eine zutiefst destabilisierende Wirkung auf die stalinistischen Bürokratien.

Trotzkis Warnung, der Stalinismus stelle eine tödliche Gefahr für das einfache Überleben der UdSSR dar, wurde bestätigt durch den anfänglichen Zusammenbruch der Roten Armee – die von Stalin enthauptet worden war – angesichts des Nazi-Überfalls, bevor sich dann die sowjetischen Massen zur Verteidigung ihres Landes scharten (am Ende hatten 20 Millionen sowjetischer Bürger ihr Leben gegeben für die Zerschlagung von Hitlers Armeen an der Ostfront). Trotzkis Vorhersage einer neuen kapitalistischen Krise wurde durch die objektive Situation am Ende des Krieges vollkommen bestätigt: die alten mächtigen Reiche Europas waren militärisch am Boden, politisch mit Faschismus befleckt, ihre Verbindungen zu ihren Kolonien gestört oder zerbrochen. Es blieb nur übrig, sie rauszuschmeißen, und die Mittel dazu hatte das Proletariat in der Hand.

Statt dessen päppelte Stalin seine „demokratischen“ westlichen Verbündeten auf. In Italien und Griechenland war nackter Verrat notwendig, um die Kräfte des Widerstands militärisch und politisch zu entwaffnen und der Kapitalistenklasse die Macht zurückzugeben.7 In Frankreich mußten die Stalinisten als Befürworter des kapitalistischen „nationalen Wiederaufbaus“ Überstunden schieben, um ein stabiles bürgerliches Regime zu etablieren.

Eine Nachkriegsentwicklung, die Trotzki nicht vorausgesehen hatte, war die zusätzliche Entstehung stalinistisch regierter Staaten in Osteuropa. Nach dem militärischen Sieg der Roten Armee über die Nazis und deren Marionettenregimes flohen die früheren Herrscher ins nächste amerikanische Hauptquartier und ließen ein Machtvakuum zurück, das von der Sowjetarmee ausgefüllt wurde. Mit dem Beginn des Kalten Krieges waren die Stalinisten dazu gezwungen, in diesen Ländern deformierte Arbeiterstaaten als „Pufferzone“ zu errichten.

Diese deformierten Arbeiterstaaten – die die Enteignung jener herrschenden Klassen durchführten, deren Macht mit der Zerschlagung von Hitlers Nazis gebrochen wurde –, wurden ohne Revolutionen errichtet (mit Ausnahme von Jugoslawien, wo Titos Partisanen einen auf der Bauernschaft basierenden Guerillakrieg führten und siegten). Es waren kalte soziale Umwälzungen von oben. Die sowjetische Militärmacht war die Staatsmacht; sie errichtete Regierungen unter Leuten wie Walter Ulbricht, stalinistische Laufburschen, die überlebt hatten und aus Moskau zurück nach Deutschland kamen und dort 1946 die SED als herrschende Partei schufen, deren führende Rolle“ bis vor kurzem in der DDR-Verfassung Vorschrift war. Die Strukturen, die errichtet wurden, waren parallel zu denen, die mit der stalinistischen Degeneration der UdSSR entstanden waren. So bedeutete die Ausdehnung von Staaten des „Sowjetblocks“ gleichzeitig eine schwere Kette für die Arbeiterklasse – eine Kette, die trotz episodischer Arbeiterkämpfe vier Jahrzehnte lang hielt, die aber jetzt zerschlagen wurde.

An der Wurzel des Stalinismus lag die Restabilisierung des kapitalistischen Imperialismus, der mit der Eindämmung der „russischen Gefahr“ einherging. Und die revisionistische Strömung, die nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb der trotzkistischen Bewegung entstand (unter Führung des Impressionisten Michel Pablo), paßte sich wiederum an die scheinbare Stabilität und die geographische Ausweitung des Stalinismus an. Der Aufstieg dieser revisionistischen Strömung zerstörte die Vierte Internationale als Kern einer disziplinierten Weltpartei der sozialistischen Revolution (was diverse vorgebliche „Trotzkisten“ nicht von der Behauptung abgehalten hat, die „Vierte Internationale“ zu sein, wenn es ihnen gerade in den Kram paßte).

Die Pabloisten, in Anbetung der vollzogenen Tatsache, daß der Stalinismus überlebt hatte, sagten eine „neue Weltrealität“ von „Jahrhunderten deformierter Arbeiterstaaten“ voraus und meinten. die stalinistischen Parteien könnten unter dem Druck der Massen gezwungen werden, eine „objektiv revolutionäre Rolle“ zu spielen. Damit leugneten sie die Notwendigkeit von revolutionären trotzkistischen Parteien, die den Kampf führen für sozialistische Revolution im Westen und für politische Revolution gegen die stalinistischen Bürokratien. Heute sind die Hauptträger dieser revisionistischen Strömung das „Vereinigte Sekretariat“ (VS) unter Führung von Ernest Mandel.

Zur Zeit des ostdeutschen Aufstandes vom 17. Juni 1953 befürworteten die Mandel-Anhänger die Selbstreform der Bürokratie unter der Parole für die „wirkliche Demokratisierung der Kommunistischen Parteien“. Drei Jahre später seilten sie sich von den ungarischen Arbeitern ab, die gegen die bürokratischen Herrscher und deren verhaßte Geheimpolizei aufgestanden waren. Gleichzeitig schrieben sie, die Abwesenheit einer politischen Führung in Ungarn rief „genau jene Fehler und Gefahren“ hervor, die in Polen vermieden worden seien „dank der führenden Rolle“ der „Gomulka-Tendenz“!8

In den 60er Jahren paßte sich das Vereinigte Sekretariat an jede nur mögliche kleinbürgerliche Modetorheit an. Sie schrieben die Arbeiterklasse im Westen als hoffnungslos aufgekauft ab und propagierten statt dessen die Vorstellung, „rote Universitäten“ wären Oasen der Revolution in einem vermeintlichen Meer stagnierender proletarischer Reaktion. Sie durchliefen eine Periode des „Nehmt-die-Waffen-in-die-Hand“-Guerillatums – aus sicherer Entfernung. Sie warfen Trotzkis Theorie der permanenten Revolution auf den Müll und posierten als Lehnstuhl-Che-Guevaras,

Der französische VS-Führer Pierre Rousset begeisterte sich in seinem Buch Le Parti Communiste Vietnamien (Paris 1973) über die vietnamesiscbe NLF. Die von vietnamesischen Stalinisten begangenen Morde an vietnamesischen Trotzkisten verurteilt er nicht. Statt dessen entschuldigte er die Morde mit der Erklärung, sie zeigten „das Ausmaß der politischen Kluft, die damals die trotzkistischen Gruppen von der indochinesischen KP trennte, wobei erstere wahrscheinlich die Bedeutung der nationalen Frage in der revolutionären Mobilisierung der Massen unterschätzten und letztere die soziale Frage in der Kolonialrevolution zutiefst unterschätzten…“ Da Rousset außerdem die NLF-Führung hochlobte, sie hätten „sich die entscheidenden Implikationen der permanenten Revolution angeeignet“, wird ihr Mord an den vietnamesischen Trotzkisten einfach als ein unglücklicher Fehler entschuldigt.

Mitte der 70er Jahre weigerte sich das VS, auch nur die Existenz von überlebenden vietnamesischen Trotzkisten im Exil anzuerkennen, die beantragt hatten, als die vietnamesische Sektion des VS anerkannt zu werden.

Die Mandel-Anhänger und ihre Gesinnungsgenossen dienten im Namen des „Antiimperialismus“ als unkritische Apologeten für die bürgerlich-nationalistische FLN in Algerien, für die sie sich viele Jahre lang begeisterten; Michel Pablo war hochrangiger Berater des Staatsoberhauptes, und Joseph Hansen von der amerikanischen SWP pries das brutale algerische Regime als „Arbeiter- und Bauernregierung“ an.

Wie Max Shachtman war auch das VS stets sehr empfindsam für die kleinbürgerliche öffentliche Meinung. Bei den ersten Anzeichen des „Zweiten Kalten Kriegs“, als der Imperialismus nach seiner demütigenden Niederlage in Vietnam wieder in die Offensive ging, bliesen die Mandel-Anhänger zum Rückzug von ihrem früheren prostalinistisehen Enthusiasmus und gingen dazu über, dem „Eurokommunismus“ hinterherzulaufen. Sie gaben ihre Stimme dafür ab, äußerst antikommunistische Volksfrontregierungen wie die des französischen „Sozialisten“ Francois Mitterrand ins Amt zu heben, und sie verteidigten alle nur erdenklichen prowestlichen sowjetischen „Dissidenten“.

Anfang der 80er Jahre schlossen sie sich den Pro-NATO-Sozialdemokraten an bei der kritiklosen Unterstützung von Solidarność in Polen. Früher hatte das VS Gomulka hochgejubelt, dessen Politik den Prozeß einleitete, die polnische Wirtschaft an westdeutsche Bankiers zu verpfänden, die Landwirtschaft zu entkollektivieren und die katholische Kirche zu beschwichtigen, dann gingen sie dazu über, eine Bewegung für kapitalistische Restauration zu feiern als eine „politische Revolution“ gegen die stalinistische Bürokratie.

Nachdem die Mandel-Anhänger jede nur mögliche Opposition gegen die sowjetische Regierung unterstützt hatten, haben sie in jüngster Zeit Anlaß gefunden, die faschistoiden Kräfte am Rande der baltischen nationalistischen Bewegungen zu umarmen, die unter dem Deckmantel der „Unabhängigkeit“ eine brutale Restauration des Kapitalismus ansteuern. Im September [1989] veröffentlichte International Viewpoint, die Zeitschrift des VS, einen Artikel, der die estnischen „Waldbrüder“-Nazis als „Freiheitskämpfer“ im „Kampf gegen den Stalinismus“ preist.

Heute, wo die Imperialisten den „Tod des Kommunismus“ verkünden, hält das VS dem korrekt entgegen: „Was stirbt, ist der Stalinismus“. Das klingt aber ganz schön hohl aus dem Mund von Leuten, die vor 30 Jahren vorhersagten, der Stalinismus würde „Jahrhunderte“ überleben, und die ihre Politik entsprechend anpaßten. Mandel, der während des ostdeutschen Aufstands von 1953 in einem Flügel der Bürokratie eine Lösung sah, begleitet heute mit Fanfarenklängen den „Aufschwung der Massenbewegung, die die DDR erschüttert“. Er redet, von der Notwendigkeit einer „politisch fähigen Avantgarde“, um den Weg zu „öffnen für den Sieg und die Konsolidierung der politischen Revolution“. Laßt euch nicht für dumm verkaufen. Mandel und seine Anhänger haben schon alles Mögliche zur „Avantgarde“ erhoben, von Universitätsstudenten im Westen über Mullahs im Iran bis zu Lech Walesa.

Bei einer Kundgebung zur Feier des 50. Jahrestags der Gründung von Trotzkis Vierter Internationale in New York City gab Claudio Magnani als Repräsentant des Vereinigten Sekretanats offen zu: „Wir haben Fehler begangen, große Fehler, schreckliche Fehler“.9 Mandels VS ist schamlos opportunistisch, wüst impressionistisch und es neigt zu extremen Linienschwankungen – eine chronische Instabilität, die das Fehlen eines programmatischen Ankers widerspiegelt. Von diesen zentristischen Hochstaplern unterscheidet sich der Bolschewismus durch die Fähigkeit, „gegen den Strom“ zu schwimmen, wenn die Massen gegen die historischen Interessen des Proletariats in die Irre geführt werden. Wenn Lenins Partei im Meer des Sozialchauvinismus untergetaucht wäre, das die russischen Arbeiter beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs überflutete, hätte es keine Oktoberrevolution gegeben. Aber Lenin setzte sich durch und drei Jahre später errangen die Bolschewiki die Staatsmacht.

Die politischen Banditen

Das bringt uns zum Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA).10 Die Erklärung, die das Politische Komitee des BSA zu Ostdeutschland herausbrachte, „Vorwärts zur politischen Revolution“, klingt sicher in vieler Hinsicht sehr trotzkistisch. Sie rufen auf, die staatliche Planwirtschaft zu verteidigen. Aber wo auch immer seit über zehn Jahren diese Frage im Zusammenhang mit der Verteidigung der Errungenschaften der Russischen Revolution konkret gestellt war, standen der BSA und sein sinistres „Internationales Komitee“ auf der Seite jeder Kraft, die der UdSSR gegenüber feindlich war.

Sie bejubelten den Sieg von Chomeinis brutal antikommunistischer „Islamischer Revolution“ im Iran. In Afghanistan standen sie auf der Seite der vom Imperialismus finanzierten feudalen Reaktion gegen die sowjetische Intervention. In Polen verkündeten sie, Solidarność’ konterrevolutionärer Griff nach der Macht sei der Anfang einer „politischen Revolution“.

Der BSA ruft die ostdeutschen Arbeiter auf, sich mit der Arbeiterklasse im kapitalistischen Westen zu vereinen im Kampf für die Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa. Eine gute Forderung. Doch während des britischen Bergkarbeiterstreiks 1984/85, dem militantesten Klassenkampf im kapitalistischen Westen seit Jahrzehnten, agierten die damaligen Führer des BSA in der britischen Workers Revolutionary Party unter Gerry Healy als Denunzianten für die rechtesten Agenten des britischen Kapitalismus in der Arbeiterbewegung, indem sie den Bergarbeiterstreik zu isolieren und zu verraten versuchten – und sie taten das in Verteidigung der Solidarność-Konterrevolution in Polen.

Die Healy-Leute stellten den linken Führer der Bergarbeitergewerkschaft, Arthur Scargill, an den Pranger, weil er – ganz zu Recht – einige Monate zuvor bemerkt hatte, Solidarność sei eine „antisozialistische Organisation“, die den Sturz des polnischen Staates wolle. Der Angriff der Healyisten auf Scargill erschien in großer Aufmachung in ihrer Presse am Vorabend des Bergarbeiterstreiks. Dies war genau getimt, um in Margaret Thatchers gewerkschaftsfeindlicher Presse einen riesigen Aufschrei auszulösen sowie bei den Kalten-Kriegs-Spitzenbürokraten der britischen Gewerkschaften und der Labour-Partei, die das alles ausschlachteten, um jede Solidarität mit dem Bergarbeiterstreik abzuwürgen.

Unsere Organisation in Britannien unterstützte auf jede uns mögliche Art und Weise die Bergarbeiter, wir kämpften dafür, daß Arbeiter die Streikpostenketten respektierten, und für eine gemeinsame Streikaktion mit anderen großen Gewerkschaften. Gleichzeitig führten wir international eine erfolgreiche Kampagne für finanzielle Unterstützung des Bergarbeiterstreiks, hauptsächlich unter Gewerkschaften, und als der Streik geschlagen war, unterstützten wir weiterhin die Bergarbeiter, die Thatcher ins Gefängnis hatte werfen lassen.

Diese Unterwürfigkeit der Healy-Anhänger gegenüber den Kalten-Kriegs-Gewerkschaftsbürokraten war nichts neues. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges schlugen die amerikanischen Healyisten eine „Arbeiterpartei“ vor, deren Plattform weder den Krieg erwähnte noch den Kampf gegen weißen Rassismus (ein Kampf. der eine Schlüsselfunktion für proletarischen Kampf in den USA hat). Heute werfen sie uns vor, wir seien „besessen von der Rassenfrage“ und gar, wir seien „schwarze Nationalisten“. Warum? Wir bestehen darauf, daß es ein wesentlicher Bestandteil eines wirklich revolutionären proletarischen Programms ist, die Arbeiterklasse so zu führen, daß sie als ganze die Rechte ihrer unterdrücktesten Teile verteidigt. Das steht im Einklang mit Lenin: er bestand darauf, daß die Arbeiteravantgarde „Volkstribun“ sein muß.

Mit unglaublicher Heuchelei und Chuzpe greift das Internationale Komitee des BSA heute Ernest Mandel an als „Agent der kapitalistischen Restauration“ in Polen, weil er Solidarność unterstützt. Sie machen Mandel runter wegen seiner „absoluten Feindschaft gegen alle politischen Prinzipien“, und weisen darauf hin, daß die Mandel-Anhänger Jacek Kuron als „Trotzkisten“ in die Arme schließen, trotz Kurons „Weigerung, die Errungenschaften der Oktoberrevolution zu verteidigen, die nach dem II. Weltkrieg … in deformierter Form auf Polen übertragen wurden.“

Sicherlich hat Mandel so gut wie jedes Prinzip des Marxismus über Bord geworfen bei seiner verzweifelten Jagd nach jeder Kraft, die gerade „in Bewegung“ ist. Aber die Healyisten haben es gerade nötig! Wie Mandel haben sie im Namen des „Antistalinismus“ Solidarność hochgejubelt. Sie umarmten, genau wie Mandel, die Roten Garden in der chinesischen „Kulturrevolution“ – in einem blutigen Machtkampf zwischen feindlichen Cliquen der chinesischen stalinistischen Bürokratie, für dessen Ausgang sich Maos Kontrolle über die Armee als entscheidend erwies.

Aber die Healyisten sind noch weiter gegangen. Als sie die „Arabische Revolution“ entdeckten, tauschten sie einfach jeden Überrest an politischen Prinzipien gegen hartes Bargeld ein, und zwar für eine ganze Menge. Das Internationale Komitee arbeitete jahrelang als Presseagentur für eine Vielfalt von Erdöl-Potentaten im Nahen Osten, für Oberste, Scheichs und Diktatoren. Sie bekamen eine schöne Belohnung in Millionenhöhe aus Irak, Kuwait, Libyen und Abu Dhabi, unter anderen. Und was den Aufruf des BSA für unnachgiebigen Kampf gegen den Stalinismus betrifft, da sollten sich die Mitglieder der SED in acht nehmen. 1979 begrüßte die Healy-Presse den Mord des irakischen Baathisten-Regimes an 21 Mitgliedern der irakischen Kommunistischen Partei, die historisch die Loyalität von Schlüsselteilen der Arbeiterklasse dieses Landes besaß. Die Healyisten wetterten gegen „konterrevolutionären Stalinismus“ und beklatschten die Hinrichtung dieser Kommunisten durch ein fanatisches bürgerliches Regime.

Natürlich würde der BSA gerne behaupten, das alles sei überholte Geschichte, nur das Werk Gerry Healys, des selbsternannten „Gründer-Führers“ des Internationalen Komitees, der 1985 aus der Organisation rausgeschmissen wurde. Gerry Healys Position in der Organisation war etwa vergleichbar mit der Josef Stalins in der russischen Kommunistischen Partei, aber ohne das Zepter der Staatsmacht. Aber wie Stalin operierte auch Healy nicht allein bei der Führung eines Regimes, das sich durch Schlägermethoden und Gangstertum nach innen und nach außen auszeichnete. Er hatte seine loyalen Statthalter und Speichellecker, darunter auch David North, der gegenwärtige Führer des Interationalen Komitees.

Kein einziger der Führer des Internationalen Komitees widersetzte sich dem grauenhaften Verrat, der begangen wurde, um an das Geld heranzukommen, das von Regimen des Nahen Ostens her einging. Im Gegenteil, Healy wurde von seinen früheren Feldwebeln erst entthront, nachdem die Geldquelle versiegt war. Jetzt hält der BSA David North die Treue – einem Mann, der nicht nur seinen Weg in die Führung der Organisation als Healys loyaler Laufbursche machte, sondern der auch weiterhin Healys abscheulichste Praktiken anwendet. North, ein healyistischer Renegat, der sich immer gegen jede praktische und militärische Maßnahme zur Verteidigung der Sowjetunion gegen den Imperialismus gestellt hat, zog vor kurzem einen Riesenschwindel ab, als er sich bei einem Auftritt im Institut für Geschichte und Archivwesen in Moskau als Trotzkist ausgab.

Der BSA behauptet, er „gründet sich auf den Kampf von Leo Trotzki“, das leninistische Programm des proletarischen Internationalismus gegen den Aufstieg der stalinistischen Bürokratie in der Sowjetunion zu verteidigen. Die Erklärung des Politischen Komitees stellt korrekt fest, daß es dieser Kampf war, der nicht nur Trotzki zum Hauptangeklagten der Moskauer Prozesse machte, sondern auch zu seiner Ermordung durch einen GPU-Agenten führte. Jedoch haben die Healyisten, und später auch die North-Anhänger, über ein Jahrzehnt lang eine Version der stalinistischen Lüge verbreitet, Trotzki sei von einem „seiner eigenen Leute“ ermordet worden.

Die North-Anhänger beschuldigen Joseph Hansen, Trotzkis persönlicher Sekretär in Mexiko und bis zu seinem Tode 1979 ein Führer der Socialist Workers Party in den USA, bei Trotzkis Ermordung ein Komplize sowohl der GPU als auch des FBI gewesen zu sein. Diese Verleumdung wurde von Norths Workers League im Fall Alan Gelfand benutzt, um die SWP vor die Gerichte des US-Imperialismus zu ziehen, indem sie forderten, das Gericht solle darüber entscheiden, wer Mitglied der SWP ist. In der jüngsten Zeit führte die North-Gruppe eine internationale Kampagne, mit der sie eine Anklage des kapitalistischen Staates gegen einen Kader der SWP unterstützten, der jetzt eine 25jährige Haftstrafe absitzt.

Norths Workers League hat nie konkret die Errungenschaften der Oktoberrevolution verteidigt, aber sie haben Tausende von Dollars ausgegeben, um die Socialist Workers Party lahmzulegen, eine Organisation, die bekannt dafür ist, daß sie begeistert Castros Cuba und das sandinistische Nicaragua unterstützt. Von der Schweinebuchtinvasion bis zu den CIA-Komplotten, Fidel Castro zu ermorden – die Herrscher der USA haben sich schon seit langem auf Cuba eingeschossen, um die Ausbreitung von Revolutionen „im eigenen Hinterhof“ zu stoppen, und als ein Schritt in ihrem Kreuzzug, die Sowjetunion für kapitalistische Ausbeutung zurückzugewinnen. Im eigenen Land führen die US-Imperialisten eine Kampagne der politischen Unterdrückung und Störung gegen Organisationen, die wegen ihrer Unterstützung der kubanischen und nicaraguanischen Revolutionen bekannt sind.

Die SWP war die Zielscheibe von FBI-Agenten, die sie stark infiltrierten, bei ihr mehrmals einbrachen, Wanzen installierten und SWP-Mitglieder schikanierten. Norths Haufen behauptet, diese Infiltration „beweise“, daß die SWP von der US-Regierung kontrolliert und geführt würde! Im Gegenteil, fragwürdig ist: Warum hat die Workers League nie behauptet, Agenten des US-Imperialismus seien bei ihr eingesickert, obwohl jede andere sozialistische oder linke Organisation in den USA diese Erfahrung gemacht hat? Wie kann das sein?

Das gibt um so mehr zu denken angesichts der Tatsache, daß in der gegenwärtigen Spitzenführung der Workers League Leute sitzen, die im höheren Semester am Slawistik-Institut amerikanischer Elite-Universitäten studierten, wo der CIA am stärksten rekrutiert. Diese Führer der Workers League, finanziert mit arabischem Gold und vielleicht noch aus anderen Quellen, haben ihr Bestes getan, um die Castro-Unterstützer der Socialist Workers Party zu paralysieren durch eine endlose und kostspielige Kampagne, sie vor die US-Gerichtshöfe zu zerren. Haben sie all das auf ihren höheren Eliteschulen für Antikommunismus gelernt? Nur Paranoide glauben, daß Geschichte eine Verschwörung ist, aber jeder weiß, daß es Verschwörungen in der Geschichte gibt. Und vor diesem Haufen können wir nur warnen: Vorsicht!

Der BSA ruft dazu auf: „Stürzt die SED-Bürokratie! Baut Arbeiterräte auf!“ Oberflächlich betrachtet greift das scheinbar Trotzkis Aufruf für eine proletarisch-politische Revolution auf. In Wirklichkeit hat die Charakterisierung des BSA, die stalinistische Bürokratie sei „durch und durch konterrevolutionär“, mehr zu tun mit dem sozialdemokratischen Antisowjetismus von Max Shachtman, und sie setzt die einfache Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei damit gleich, ein Mitglied der Bürokratie zu sein.

Im Übergangsprogramm, dem Gründungsdokument der Vierten Internationale, schrieb Trotzki, daß „alle Schattierungen politischen Denkens in der Bürokratie zu finden sind: vom echten Bolschewismus (Ignaz Reiss) zum völligen Faschismus (F. Butenko).“ Trotzki erkannte, daß die Bürokratie nicht eine neue herrschende Klasse, sondern eine brüchige und widersprüchliche Kaste war. Er sah voraus, daß unter dem Anprall der proletarischen politischen Revolution ein Teil der Bürokratie auf die Seite derjenigen übergehen würde, die sich gegen die stalinistische Herrschaft erheben. Das zeigte sich während der Ungarischen Revolution von 1956.

1938 bemerkte Trotzki: „Wenn morgen die bürgerlich-faschistische Gruppierung, die ‚Fraktion von Butenko‘ sozusagen, versuchen sollte, die Macht zu erobem, so würde sich die ‚Fraktion von Reiss‘ unvermeidlich auf die andere Seite der Barrikade stellen. Obgleich sie dadurch zeitweise als Verbündeter Stalins auftreten würde, würde sie dennoch nicht dessen bonapartistische Clique, sondern die soziale Grundlage der UdSSR verteidigen, d.h. das den Kapitalisten entwundene und in Staatsbesitz umgewandelte Eigentum.“

Im Juli 1937 erklärte Ignaz Reiss, der für die GPU gearbeitet hatte, in einem Brief an das Zentralkomitee der UdSSR:

„Nein, ich mache nicht mehr mit. Ich nehme mir meine Freiheit wieder. Ich will zurück zu Lenin, zu seiner Lehre und Tat.

Ich will meine bescheidene Kraft in den Dienst seiner Lehre stellen; ich will kämpfen und nur unser Sieg – die proletarische Revolution – wird die Menschheit vom Kapitalismus und die Sowjetunion vom Stalinismus befreien.

Vorwärts zu neuen Kämpfen für den Sozialismus und die proletarische Revolution! Auf zur Gründung der 4. Internationale.“

Im September 1937 wurde Reiss in der Schweiz von Stalinisten ermordet.

Gemäß der Maxime des BSA wäre Reiss einfach wie alle anderen „konterrevolutionären“ Stalinisten behandelt worden – wie die 21 Mitglieder der irakischen Kommunistischen Partei, deren Hinrichtung sie bejubelten.

Wenn dieser Verein will, kann er orthodoxen Leninismus von sich geben, aber sie sind, um Lenins Ausdruck zu benutzen, „politische Banditen“, d.h. politische Piraten, die jede Fahne hissen, um ein beliebiges Ziel anzugreifen. Wenn es in seine eigenen episodischen Interessen gepaßt hat, hat das Internationale Komitee des BSA sich an die kapitalistischen Gerichte gewandt und Unterstützung von reichen Öl-Regimes genommen; sie haben der Königin und der käuflichen rechten britischen Gewerkschaftsbürokratie gedient und den Führer streikender Gewerkschafter am Vorabend einer erbitterten Klassenschlacht verleumdet; generell sind sie vor klassenfremden Kräften auf dem Bauch gekrochen, vor allem vor all jenen Kräften, die den sozialen Errungenschaften der Arbeiterklasse feindlich gegenüberstehen, Errungenschaften, die – von der Sowjetunion über Osteuropa bis Havanna – in den vergesellschafteten Eigentumsformen verkörpert sind.

Die Tendenz von Healy/North hat immer viel Lärm um ihre angeblich „internationale“ Organisation gemacht. In der Praxis hieß das nur, daß alle nach der Pfeife von Healy und seiner britischen Gruppe tanzten. Gleichzeitig stehen sie an der Spitze all derer, die die reaktionäre US-Gesetzgebung als Rechtfertigung für eine föderative Organisation benutzen – sogar noch vor der ultra-legalistischen SWP in den USA. Die Pseudotrotzkisten in den USA verstecken sich allesamt hinter dem „Voorhis Act“, einem offenkundig verfassungswidrigen, nicht angewandten amerikanischen Gesetz (es wurde vor etwa 50 Jahren verabschiedet und nie gegen irgend jemanden benutzt), das Zugehörigkeit zu internationalen Organisationen „verbietet“. Zentristen und Reformisten kommt dieses Gesetz sehr gelegen als Deckmantel, um ihre Freiheit zu bewahren, auf dem jeweiligen nationalen Terrain opportunistische Operationen durchzuführen, die sich von Land zu Land gegenseitig ausschließen. Im Gegensatz dazu hat unsere amerikanische Sektion, die Spartacist League/U.S., dieses reaktionäre Gesetz angeprangert – und es ignoriert. Die Revisionisten heißen jeden Vorwand willkommen, sich von ihren Genossen auf anderen Kontinenten loszusagen; wir dagegen sind stolz auf die lebendigen Debatten und die gemeinsame Disziplin des internationalen demokratischen Zentralismus, ein notwendiges Korrektiv zu dem Druck der jeweils „eigenen“ imperialistischen herrschenden Klasse.

Wie die Sozialdemokraten, die behaupten, „Sozialisten“ zu sein, und die Stalinisten, die behaupten, „Kommunisten“ zu sein, so haben auch die Revisionisten, die sich als „Trotzkisten“ ausgeben, überall eine Schleimspur hinterlassen, wo sie auch hinkamen. In ihrem Opportunismus rufen sie Oscar Wildes berühmte Beschreibung einer Fuchsjagd in Erinnerung: „das Abscheuliche verfolgt das Ungenießbare“.

III. Die Bilanz

Kehrt zum Weg Lenins und Trotzkis zurück!

Ein-Parteien-Herrschaft ist ein Synonym für Stalinismus. Jetzt ist der Deckel weggeflogen und die arbeitenden Menschen der DDR fordern persönliche Freiheit, freie Meinungsäußerung, Demokratie. Wenn diese legitimen Bestrebungen für demokratische Freiheiten nicht vom Imperialismus und seinen sozialdemokratischen Agenten für kapitalistische Restauration ausgenutzt werden sollen, dann müssen sie in einer Regierung ihren Ausdruck finden, die auf Arbeiterräten basiert, die die Gesamtheit der Werktätigen einschließen: Soldaten, eingewanderte Arbeiter, Landarbeiter, die Masse der Büroarbeiter, und in einer beratenden Rolle Studenten, Intellektuelle und Rentner. Arbeiterdemokratie heißt leidenschaftliche politische Debatten unter den in den Arbeiterräten vertretenen Parteien über alle dringenden politischen und wirtschaftlichen Probleme und über die unterschiedlichen Programme, die aufgestellt werden, um diese Probleme zu lösen. Es heißt freie und offene Diskussion und, wenn es um eine ernsthafte Sache geht, bedeutet es einen Kampf, der in schärfster und falls nötig in fraktioneller Form geführt wird. Alles unterhalb der Ebene der Demokratie frei gewählter Arbeiterräte ist nur Augenwischerei – entweder bürokratisch kontrollierte Wahlen oder „freie Wahlen“, erzwungen und finanziert durch Agenten des Imperialismus, die auf eine atomisierte Masse einwirken.

Die Stalinisten haben immer gehöhnt, Trotzkismus sei zahlenmäßig unbedeutend und chronisch mit Fraktionen verseucht. Doch die Fraktionskämpfe, die seit dem Entstehen von Trotzkis Vierter Internationale vor über 50 Jahren stattgefunden haben, waren Kämpfe, um für das Weltproletariat die Prinzipien und revolutionären Traditionen zu erhalten, die Lenins bolschewistische Partei anwendete, als sie die arbeitenden Massen des früheren zaristischen Reichs zum Sieg führte.

Wir von der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten) haben geringe Kräfte; was wir erreicht haben, war, wenn auch bescheiden, doch sehr wichtig und manchmal recht machtvoll. Wir haben dafür gekämpft, das Programm des authentischen Trotzkismus zu bewahren und es, so gut wir das mit unseren Kräften konnten, aktiv im Kampf anzuwenden. Wir sind die Tendenz, die in Amerika den Kampf für militante Mobilisierungen der Arbeiterbewegung und Minderheiten geführt hat, die erfolgreich verhindert haben, daß Faschisten wie der Ku-Klux-Klan und amerikanische Naziverehrer in Großstädten der USA Provokationen starteten. Trotzki agitierte für eine Einheitsfront der mächtigen deutschen Arbeiterbewegung, um die Hitlerfaschisten zu zerschlagen, bevor sie ihre Macht konsolidiert hatten (im Gegensatz zu Ernst Thälmanns leerer „Dritte-Periode“-Prahlerei: „nach Hitler wir“). Wir haben diese Agitation Trotzkis weitergetragen und kämpften, um die Macht der multirassischen amerikanischen Arbeiterbewegung in erfolgreichen exemplarischen Aktionen einzusetzen gegen die Faschisten, diese terroristische Speerspitze für kapitalistische Reaktion, Zerschlagung der Gewerkschaften und offiziellen Rassismus.

Wir begannen innerhalb der amerikanischen Socialist Workers Party als eine oppositionelle Tendenz, die sich dagegen wandte, daß diese Partei Castros kleinbürgerliche Guerillas als die modernen Ebenbilder von Lenins und Trotzkis Bolschewiki in die Arme schloß. Wir verteidigten die Kubanische Revolution und feierten diese Niederlage des US-Imperialismus, aber uns war klar, daß ohne die Mobilisierung des Proletariats für seine eigenen Klasseninteressen unter einer revolutionären Führung das Ergebnis nur eine Parallele bilden könnte zu den stalinistischen Bürokratien in der Sowjetunion und in Osteuropa.

In den frühen 60er Jahren, deformiert vom Druck des McCarthyismus und des Kalten Krieges, paßte sich die SWP dem gleichen Revisionismus an, der die Pabloisten zur Vorstellung gebracht hatte, der Stalinismus könne eine „annähernd revolutionäre Rolle“ spielen. Die Gründungskader unserer Tendenz wurden 1963/64 aus der damals noch zentristischen SWP ausgeschlossen. Kurz darauf degenerierte die SWP vollkommen zum Reformismus. Als Echo des defätistischen Flügels des amerikanischen Imperialismus während des Vietnamkriegs machte die SWP Kampagnen auf dem „Ein-Punkt-Programm“ des Sozialpatriotismus: „Bringt unsere Jungs nach Hause“. Sie organisierten riesige Kundgebungen, auf denen nur das Programm von Politikern der bürgerlichen Demokratischen Partei präsentiert wurde, die in dem Krieg einen „Fehler“ von Amerikas ansonsten „friedliebenden“ Politikern sahen (weil die USA dabei waren, den Krieg zu verlieren).

Wir kämpften für den militärischen Sieg der NLF gegen den US-Imperialismus und riefen zu politischen Streiks der Arbeiterklasse in den USA gegen den Krieg auf. Gleichzeitig sahen wir, daß die vietnamesischen Stalinisten – gehemmt durch das nationalistische Dogma des „Sozialismus in einem Land“ und entsprechende nutzlose Versuche, mit den imperialistischen Feinden eine „friedliche Koexistenz“ einzugehen – nicht in der Lage waren, die sozialistische Befreiung der Arbeiter und Bauern dieses schrecklich verarmten und rückständigen Landes zu erreichen. Zur Verwirklichung dieses Ziels war eine revolutionäre proletarische internationalistische Führung nötig, wie sie die vietnamesischen Trotzkisten darstellten, die 1945 den Saigoner Aufstand anführten und die von den vietnamesischen Stalinisten ermordet wurden.

Die rapide Degeneration der einst revolutionären Socialist Workers Party in den USA – die dafür gekämpft hatte, den Trotzkismus aufrechtzuerhalten, gegen die antisowjetische Shachtman-Opposition und anfangs gegen die revisionistische Strömung in Europa – spiegelte die Stagnation und Isolation der Partei wider, in der sie sich über ein Jahrzehnt lang während der antikommunistischen McCarthy-Hexenjagd befand. Trotzdem haben wir immer das Erbe, das wir von der amerikanischen Partei erhalten haben, zu schätzen gewußt. Ihre Gründungsmitglieder waren führende Kader der frühen Kommunistischen Partei der Vereinigten Staaten, die gegen die stalinistische Degeneration dieser Organisation gekämpft hatten.

Der zentrale Führer des amerikanischen Trotzkismus, James P. Cannon, reiste mindestens viermal nach Moskau als Delegierter zur Kommunistischen Internationale. Vom VI. Weltkongreß der KI 1928 brachte er Trotzkis Abrechnung mit dem Kurs, den die Stalinisten in der Sowjetunion und international verfolgten, mit nach Amerika zurück. Diese Schrift erscheint heute unter dem Titel Die III. Internationale nach Lenin. Auch wenn unsere Tendenz erst seit 25 Jahren existiert, verkörpert sie eine Kontinuität, die direkt bis zu Lenins und Trotzkis Kommunistischer Internationale zurückreicht.

Anfang der 60er Jahre waren die Genossen, die später unsere Tendenz international gründen sollten, angezogen von Gerry Healys Internationalem Komitee, dessen Verteidigung von authentischem Trotzkismus – wenigstens auf dem Papier – recht eindrucksvoll war. Doch die Erklärung der Spartacist-Delegation auf der Londoner Konferenz von Healys IK 1966: „Bisher waren wir unserer Ansicht nach nicht gerade erfolgreich, was die Zerschlagung der Pabloisten betrifft“, wurde von Gerry Healy und seinen Gefolgsleuten als eines unserer größten Verbrechen betrachtet. Diese erklärten, selbst die Vierte Internationale zu sein. Den größenwahnsinnigen Angebereien Healys zufolge war der Revisionismus von Pablo, Ernest Mandel und Joseph Hansen in der Arbeiterbewegung schon vor langem zerstört worden.

Diejenige Generation von kommunistischen Gewerkschaftern – zum guten Teil revolutionäre Syndikalisten –, die durch den Sieg der Oktoberrevolution für Lenins und Trotzkis Dritte Internationale gewonnen worden war, nicht zuletzt durch Lenins Buch Der „linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus, fand in James P. Cannon und seiner Fraktion, eine der drei, die Anfang der 20er Jahre die Kommunistische Partei in den USA führten – führende kommunistische Funktionäre, die ihre Interessen und Gefühle zum Ausdruck brachten. 1966 folgten wir einfach Jim Cannons Grundsatz, zu sagen was ist, eine Auffassung, die Obersten Befehlshabern und Größenwahnsinnigen völlig fremd ist.

Dem Bruch Healys mit uns und unserer Forderung nach der Reform seiner Gruppe folgte innerhalb eines Jahres eine ganze Menge größerer politischer Differenzen, da Healy sich von seinem politischen Anker los riß (sofern er einen gehabt hatte). Ein Beispiel für diese Differenzen war, daß er am vietnamesischen Stalinismus, der gegen den US-Imperialismus einen gerechten Krieg führte, schon früher jede Kritik aufgegeben hatte. Innerhalb eines Jahres waren die Healy-Anhänger dabei, für Maos Rote Garden in der chinesischen Kulturrevolution zu schwärmen, und hatten die „Arabische Revolution“ umarmt als eine unaufhörliche, kontinuierliche Revolution, die unabhängig von den jeweiligen Einzelheiten immer Unterstützung erfordert. Letzteres sollte die Quelle von Millionen Pfund Sterling werden, aus den Händen der dankbaren Herren in der Region, den Nutznießern dieser chronischen „Arabischen Revolution“.

Mit einer Handvoll Leute in den USA kämpften wir weiter dafür, den Revisionismus, der Trotzkis Vierte Internationale zerstört hatte, mit der Wurzel auszureißen. Unsere Tendenz weitete sich international aus durch politischen Kampf. Dadurch wurden Kader und Militante aus Organisationen gewonnen, die den Anspruch hatten, trotzkistisch zu sein, und doch jedes Grundprinzip verrieten, auf dem die Vierte Internationale gegründet worden war. In den 60er Jahren wurde der Kampf zum größten Teil geführt über die Frage von permanenter Revolution kontra Guerillastrategie und prostalinistischen Enthusiasmus. In den 70er Jahren war die Hauptfrage die Verteidigung der Klassenunabhängigkeit des Proletariats gegen die selbstmörderischen Volksfrontbündnisse mit dem Klassenfeind, besonders deutlich in Allendes Chile.

Mit dem Beginn des „Zweiten Kalten Krieges“ stellte sich als konkrete Frage die Verteidigung der Errungenschaften der Oktoberrevolution. Wir begrüßten ganz offen die sowjetische Intervention in Afghanistan: „Hoch die Rote Armee in Afghanistan – Weitet die sozialen Errungenschaften des Oktobers auf die afghanischen Völker aus!“ Die DVPA-Regierung, die 1978 in Afghanistan an die Macht kam, stützte sich hauptsächlich auf Studenten, Lehrer und auf in der Sowjetunion ausgebildete Offiziere, die, da sie direkte Vergleichsmöglichkeiten über die Rückständigkeit ihres Landes hatten, weitreichende Modernisierungen wollten. Sobald das DVPA-Regime versuchte, seine Reformen auf dem Land durchzuführen – besonders Schulbildung für Mädchen und die Senkung des Brautpreises – stellte sich ihm ein reaktionärer Aufstand entgegen, organisiert von Großgrundbesitzern, Stammeshäuptlingen und Mullahs.

Erst die Intervention der Roten Armee schuf objektiv eine externe soziale Basis für eine grundlegende soziale Umwälzung der vorfeudalen Klassenstruktur des Landes. Dies war nicht die proletarische internationalistische Rote Armee unter Führung Trotzkis. Trotzdem begrüßten wir die Intervention sowjetischer Truppen in Afghanistan – nicht nur als Verteidigung der UdSSR gegen imperialistische Einkreisung, sondern als eine militärische Kraft, deren Kampf gegen die vom CIA finanzierte islamische Reaktion notwendigerweise die Möglichkeit schuf, den sozialen Fortschritt, der in den verbliebenen Errungenschaften der Russischen Revolution verkörpert ist, nach Afghanistan zu bringen.

Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen boten wir an, internationale Brigaden zu organisieren, um für die Verteidigung des sozialen Fortschritts gegen die blutrünstigen Mudschaheddin zu kämpfen. Wir hatten vor, für diese internationalistische Aktion nicht nur Freiwillige aus unseren eigenen Reihen zu mobilisieren, sondern aus den Reihen militanter Kämpfer überall auf dem Erdball, die die Verteidigung des heroischen Jalalabad als eine Möglichkelt erkennen würden, einen mächtigen Schlag zu führen gegen das imperialistische System, das sie selbst unterdrückt und enteignet. Wir gingen auch davon aus, daß die Bildung einer internationalen Brigade eine machtvolle Auswirkung innerhalb der Sowjetunion haben würde, unter Veteranen der Afghanistan-Intervention. Viele von ihnen – sowohl Offiziere als auch Soldaten – meinen, daß sie in Afghanistan eine internationalistische Pflicht erfüllt haben, eine Pflicht, die schändlicherweise nicht zu Ende geführt wurde, als die sowjetischen Truppen im Namen internationaler „Entspannung“ abgezogen wurden. Indem wir das Angebot machten, gegen die Agenten des Imperialismus und der Reaktion in Afghanistan „bis zum Tod zu kämpfen“, versuchten wir also gleichzeitig, das Programm des leninistischen Internationalismus und der proletarisch-politischen Revolution in der Sowjetunion selbst voranzutreiben.

Nachdem die afghanische Regierung unser Angebot einer Brigade als militärisch nicht erforderlich abgelehnt hatte, unternahmen wir auf ihren Wunsch eine öffentliche Propaganda- und Spendenkampagne für die im Kampf stehende Zivilbevölkerung Jalalabads, um so die Aufmerksamkeit arbeitender Menschen vieler Länder auf den Bürgerkrieg in Afghanistan zu lenken. Diese Arbeit war ein Anstoß zu einer Änderung unseres Namens von „internationale Spartacist Tendenz“ zu Internationale Kommunistische Liga: Wir gingen davon aus, daß es über die Afghanistan-Frage und als Antwort auf Entwicklungen in der UdSSR und in Osteuropa viele subjektive Kommunisten geben würde, die Mitglied einer kommunistischen Organisation sein wollen, die diesen Namen auch verdient. Die Jalalabad-Kampagne war auch entscheidend dafür, das Partisan Defense Committee (eine Organisation zur rechtlichen und sozialen Verteidigung, im Sinne der Arbeit der frühen Internationalen Roten Hilfe und ihrer amerikanischen Sektion International Labor Defense) auch in Westeuropa und Australien zu etablieren.

1981 sagten wir, daß die Führer von Solidarność Verräter an der Arbeiterklasse waren, im Dienst des NATO-Imperialismus. Alle anderen, die jetzt versuchen, sich in der DDR als „Trotzkisten“ hinzustellen, haben Solidarność beklatscht. Sie sahen eine Chance, sich ein Verdienstkreuz zu verdienen als linker Deckmantel für die Sozialdemokraten und prokapitalistische „staatsmännische“ Arbeitervertreter, die sich schon vor langer Zeit als Juniorpartner im Kriegszug der Imperialisten gegen die Sowjetunion anwerben ließen.

Der Zweite Kalte Krieg produzierte auch Abtrünnige und Renegaten in unserer Organisation. Heute nennen sie sich Bolschewistische Tendenz und Gruppe Vierte Internationale. Die nordamerikanische BT sind Parasiten, die oft mit einer Parodie unserer Positionen auftreten (eine Imitation, die ähnlich auch von der britischen Organisation Workers Power versucht wird), während sie gleichzeitig wiederholt Provokationen gegen unsere Organisation starteten. Was die eigenen politischen Positionen der BT angeht, so scheinen diese äußerst dubiosen Provokateure amerikanische Schwarze nicht zu mögen, sie kümmern sich eifrig um den Zionismus und begeistern sich über das wahllose Massenabschlachten von Amerikanern. Von allen staatlichen Agenturen der Welt hat nur der Mossad, der israelische Geheimdienst, ähnliche Appetite. Die westdeutschen GIVIs behaupten zwar, eine getrennte Organisation zu sein, aber sie haben wie die eingeweihten Komplizen der BT gehandelt und alle etwaigen politischen Differenzen intern geheimgehalten.

Jetzt, wo die polnische Arbeiterklasse unter der von Solidarność geführten Regierung mit Arbeitslosigkeit, Austerity und Verelendung konfrontiert ist, versuchen alle Pseudotrotzkisten, ihre jahrelange sklavische Unterstützung für diese Agentur von CIA, westlichen Bankiers und Vatikan zu verstecken, herunterzuspielen oder der Frage sonstwie auszuweichen. Plötzlich „entdecken“ sie die Millionen amerikanischer Dollars, die in die Solidarność-Koffer geschleust wurden, und sie veröffentlichen sogar „Enthüllungen“ über die Rolle Irving Browns von der „AFL-CIA“, der von Beruf Gewerkschaften mit einer linken Führung zerschlagen hat, angefangen vor mehr als 40 Jahren im Nachkriegs-Westeuropa. Brown wurde zum Solidarność-Kongreß 1981 eingeladen, aber irgendwie unterließen es damals alle Pseudotrotzkisten, das zu erwähnen. Mit den Verbeugungen, die diese Opportunisten heute dem „Trotzkismus“ machen, zollen sie der Macht und der Beharrlichkeit des authentischen Trotzkismus Tribut, der der Arbeiterklasse die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hat.

Der Aufruf „Kommunistische Einheit gegen den Imperialismus durch politische Revolution“ wurde zuerst von unserer Tendenz zur Zeit der chinesisch-sowjetischen Spaltung aufgestellt. Im Gegensatz zu den Stalinisten, die durch Beschwichtigungspolitik versuchen, den Imperialismus zur „Entspannung“ zu überreden, sagen wir, daß die kapitalistischen Herrscher sich nie damit abgefunden haben, daß sie die deformierten Arbeiterstaaten aus dem Hoheitsgebiet direkter imperialistischer Ausbeutung verloren haben. Von der Zeit des Bürgerkriegs, als 14 ausländische Armeen in Rußland einfielen, bis zu den Atombomben, die auf einen schon besiegten Feind abgeworfen wurden – ein rassistisches Kriegsverbrechen, das die UdSSR einschüchtern sollte, bevor die Sieger des Zweiten Weltkriegs die Beute unter sich aufteilten –, haben die Imperialisten durch ihre Taten die Sinnlosigkeit von Illusionen in „friedliche Koexistenz“ selbst enthüllt. Ein großes Geschenk für den Imperialismus ist der stalinistische Nationalismus, wo jedes Regime versucht, die Feindschaft der Kapitalisten gegen sich durch das Angebot abzuschwächen, die Revolutionen anderer Völker zu opfern. Wir fielen nicht auf die militantere Rhetorik herein, die die stalinistischen Verräter gelegentlich für angebracht hielten: schon 1969 sagten wir Chinas Annäherung an die USA voraus, die dazu führte, daß Mao und seine Nachfolger dem Imperialismus verabscheuungswürdige Handlangerdienste leisteten, von der vietnamesischen Grenze bis zum südlichen Afrika.

Heute hat der Aufruf zu kommunistischer Einheit gegen den Imperialismus durch politische Revolution noch größere Dringlichkeit erhalten, wo sich in Osteuropa die Frage stellt: „Welche Klasse soll herrschen“. Erst eine weltweite geplante Wirtschaft wird die Tyrannei des kapitalistischen Weltmarktes abschaffen können. Aber in der Zwischenzeit kann – durch das Zerschmettern der stalinistischen Bürokratien, die jetzt nach nationaler wirtschaftlicher Selbstgenügsamkeit streben – eine einheitliche und rationaler geplante Wirtschaft von Ostberlin bis Hanoi geschaffen werden. Ein Ergebnis dieser Planwirtschaft muß eine gewaltige Verbesserung der Qualität und Quantität von Konsumgütern sein, hervorgebracht durch eine groß angelegte multinationale Arbeitsteilung, die eine Stärkung der allgemeinen Effizienz und Modernisierung der gesamten Wirtschaft dieser Arbeiterstaaten mit sich bringt.

Es gibt eine historische Verbindung zwischen der deutschen, polnischen und russischen Arbeiterklasse, verkörpert insbesondere von Rosa Luxemburg, polnische Jüdin und deutsche kommunistische Führerin. Die Verehrer von Pilsudskis faschistoider Diktatur, die an der Spitze von Solidarność stehen, verabscheuen alles, was Rosa Luxemburg war und wofür sie stand. Die Stalinisten verleumden sie. Die Sozialdemokratie, die für ihren Mord verantwortlich war, versucht jetzt, sie als eine „demokratische“ Alternative zum Bolschewismus darzustellen. Aber proletarische Internationalisten lassen Rosa Luxemburg genauso hochleben, wie sie die Russische Revolution bei der Gründungskonferenz der deutschen Kommunistischen Partei 1918 hochleben ließ. Jetzt ist die Zeit, um die Niederlagen der Deutschen Revolution, die zum Aufstieg der stalinistischen Bürokratie in der Sowjetunion führten, umzukehren: durch proletarisch-politische Revolution von Ostdeutschland und Warschau bis Moskau und Beijing.

Auf der ganzen Welt feiert die herrschende Klasse, allen voran die amerikanischen Imperialisten, den „Tod des Kommunismus“. Sie hoffen darauf, ihr System der nackten Ausbeutung, der Armut und des Rassismus auf die Sowjetunion und Osteuropa ausdehnen zu können, eine Aufgabe, für die sich die Sozialdemokraten eifrig gemeldet haben. Sollte ihnen das gelingen, würde das blutige Konterrevolution in den deformierten Arbeiterstaaten bedeuten (eine Konterrevolution ist ebensowenig ein „friedlicher“, „evolutionärer“ Prozeß wie eine Revolution) sowie eine Intensivierung innerimperialistischer Rivalitäten im Kampf um die Aufteilung der Beute: eine Erhöhung der Gefahr eines atomaren dritten Weltkrieges.

Was wir sehen ist nicht der Tod des Kommunismus, sondern die Auflösung der stalinistischen Bürokratien. Die Wahl stellt sich ganz krass: entweder Arbeiterräte, um die korrupten, nationalistischen stalinistischen Bürokratien zu ersetzen, oder eine Reihe von Siegen der Imperialisten und die schreckliche Verelendung der Massen der Bevölkerung in den Arbeiterstaaten und anderswo. Das kann nicht getrennt werden von der Notwendigkeit des revolutionären Kampfes der Arbeiter im imperialistischen Westen gegen die Herrschaft des Kapitals.

Marxisten glauben, daß die revolutionäre Führung entscheidend ist – die Intervention des bewußten Faktors in entscheidenden Momenten der Geschichte. Der Kapitalismus ist ein stinkender Leichnam, aber die Irreführer der Arbeiter, die durch ihre Politik dem imperialistischen System viele Male eine neue Chance gegeben haben, „beweisen“ immer noch, daß dieses System nicht gestürzt werden kann, weil … es bisher nicht gestürzt worden ist. Man könnte sagen, daß die Menschheit schon dreifach dafür bezahlt, daß während des revolutionären Aufschwungs nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland keine Partei wie Lenins Bolschewiki auf den Plan trat. Erstens mit der Niederlage der Deutschen Revolution und der daraus folgenden Isolierung und stalinistischen Degeneration der Sowjetunion. Zweitens mit Hitlers Aufstieg, der zum Holocaust des Weltkriegs führte – die deutsche herrschende Klasse händigte den Nazis die Macht aus, weil das Gespenst der Arbeitermacht sie erschreckte, aber der deutschen Arbeiterbewegung fehlte die entschlossene revolutionäre Führung, die die kapitalistische Herrschaft zerschlagen hätte, statt den Herrschenden nur Angst zu machen. Schließlich verpflichteten sich die Stalinisten auf ein Bündnis mit dem „demokratischen“ Imperialismus und erlaubten damit dem westeuropäischen Kapitalismus, nach dem Zweiten Weltkrieg in ganz Westeuropa seine Klassenherrschaft wieder zu stabilisieren, was den Weg eröffnete für den Kalten Krieg.

Heute steht das deutsche Proletariat wieder an einem Scheideweg der Geschichte. Wenn die Arbeiter der DDR die Macht in ihre eigene Hand nehmen, werden sie nicht nur die Arbeiterklasse Westdeutschlands und der fortgeschrittenen kapitalistischen Länder elektrisieren. Sie werden damit auch eine machtvolle internationalistische Botschaft an die Arbeiter und Soldaten der UdSSR schicken und in jedes andere Land, in dem der Kapitalismus gestürzt wurde, wo aber stalinistischer Konservativismus und Nationalismus neue Barrieren gegen die Ausweitung der Revolution errichtet hat.

Seit der Erfindung der „Theorie“ des „Sozialismus in einem Land“ ist Stalinismus die Antithese des leninistischen Internationalismus gewesen. Heute dient in Ostdeutschland der Nationalismus offen den Appetiten der Frankfurter Bankiers für eine kapitalistische Wiedervereinigung Deutschlands. Kehrt zum revolutionären Internationalismus Lenins zurück! Konkret müssen heute die revolutionären Arbeiter der DDR ihre brüderliche Hand den sowjetischen Soldaten reichen, die im Dienste des Weltfriedens eine einsame Pflicht erfüllen als militärisches Bollwerk gegen den räuberischen NATO-Imperialismus, und sie müssen ihre Hand den eingewanderten vietnamesischen Arbeitern reichen, die jeden Tag in der DDR unter der Herrschaft eines arroganten stalinistischen Regimes offizielle und inoffizielle rassistische Mißhandlungen ertragen müssen.

Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs betonte Trotzki immer eindringlicher, daß zwar die objektiven Bedingungen für die proletarische Weltrevolution überreif waren, daß aber eine wirkliche revolutionäre Führung fehlte, um den dekadenten Kapitalismus weltweit aus den Angeln heben und eine sozialistische Weltordnung errichten zu können. Trotzki bestand darauf: notwendig ist „eine Partei, eine Partei, und nochmals eine Partei“, und das gilt heute mehr denn je.

Die Internationale Kommunistische Liga stellt sich dem Kampf, zur authentischen kommunistischen Tradition der Bolschewiki unter Lenin und Trotzki zurückzukehren. Wir sind davon überzeugt, daß unser Festhalten an dem Werk Lenins und an dessen Fortführung durch Trotzki bedeuten muß, daß die IKL, mit ihrer deutschen Sektion, der Trotzkistischen Liga Deutschlands, der höchste Ausdruck des wissenschaftlichen Sozialismus ist, die Hoffnung der Menschheit. Wir sind aber ebenfalls dem gewaltigen Druck des Klassenkampfes ausgesetzt, ein Druck, der neue Antworten verlangt. In unseren Reihen brauchen wir unbedingt diejenigen, die eine revolutionäre Perspektive mit uns teilen, damit marxistische Antworten, die die Interessen der Werktätigen widerspiegeln, weiterhin von der TLD und unserer internationalen Tendenz gegeben werden können – der Ausdruck einer Mehrheit, oder falls notwendig, von einer Minderheit.

Solange der Kampf um die Befreiung des Proletariats von der Tyrannei der imperialistischen Bourgeoisie ansteht und sich weiter entwickeln wird, wird es notwendigerweise Kämpfe geben müssen, um das Programm des revolutionären Internationalismus zu bewahren und weiterzuentwickeln, das Programm, das für die Bolschewiki unter Lenin und Trotzki der Anker war gegen klassenfremde Einflüsse. In diesen Kämpfen müssen Arbeiterräte, die sich den historischen Interessen des Proletariats verpflichtet haben – vor allem im internationalen Maßstab–, die endgültigen Schiedsrichter sein. Doch jetzt müssen alle die Hochstapler und Schwindler bekämpft werden, die das Banner des Leninismus durch die alte Scheiße schleifen.

Wir hoffen, daß wir durch ein gemeinsames Programm mit vielen Individuen, losen Gruppierungen und mindestens Teilen von Parteien vereint werden im Kampf um unser gemeinsames Ziel.

  • Für proletarisch-politische Revolution, die Herrschaft von Arbeiterräten an Stelle der korrupten parasitären stalinistischen Bürokratien, die die sozialistischen Grundlagen der Arbeiterstaaten gefährden! Verteidigt die Sowjetunion gegen Imperialismus und innere Konterrevolution!

  • Nein zur kapitalistischen Wiedervereinigung Deutschlands! Für Rätemacht in der DDR! Für sozialistische Revolution in der BRD! Für ein rotes Rätedeutschland im Rahmen der Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa!

  • Für eine leninistisch-egalitäre Partei, die alle revolutionären internationalistischen Kräfte in eine deutsche Sektion einer wiedergeborenen Vierten Internationale umgruppiert!

  • Für die sozialistische Weltrevolution! Kehrt zum Weg Lenins und Trotzkis zurück!

Dieser Artikel ist gewidmet:

Marcel Hic, französischer trotzkistischer Führer, der die Organisierung des trotzkistischen Europäischen Sekretariats im Nazi-besetzten Europa entscheidend vorantrieb. 1943 verhaftet, nach Buchenwald deportiert, im Konzentrationslager Dora von den Nazis ermordet;

Piet van’t Hart, Führer des Komitees Revolutionärer Marxisten, der in Holland unter der Nazibesetzung mit großem Heroismus in der Illegalität kämpfte;

Pietro Tresso (Blasco), Mitglied des Politischen Büros der italienischen Kommunistischen Partei, von Togliatti ausgeschlossen, Organisator der Internationalen Linken Opposition und in den 30er Jahren Mitglied ihres Internationalen Sekretariats. Starb unter mysteriösen Umständen, als stalinistische Partisanen ihm „halfen“, aus einem Nazi-Gefängnis zu entkommen;

Abram Leon, Sekretär der belgischen trotzkistischen Sektion, führender marxistischer Theoretiker zur jüdischen Frage, verhaftet und von den Nazis 1944 in Auschwitz ermordet;

Walter Held (Heinz Epe), Mitglied der KPD, als „Trotzkist“ 1932 ausgeschlossen, Führer der deutschen Sektion der Linken Opposition, „verschwand“, nachdem er beim Versuch, die Sowjetunion per Zug zu durchqueren, 1941 verhaftet worden war;

Martin Monat (Widelin), Mitglied des Europäischen Sekretariats, Herausgeber von Arbeiter und Soldat, Opfer eines Attentats der Gestapo 1944;

Oskar Hippe, Teilnehmer am Spartakusaufstand 1918, Gründungsmitglied der KPD und der deutschen Linken Opposition, von den Nazis 1934–36 eingesperrt, 1948 in der DDR wegen Organisierung einer trotzkistischen Gruppe verhaftet und acht Jahre lang im Gefängnis;

und den Tausenden anderen trotzkistischen Revolutionären, die in der Sowjetunion direkt durch Stalins Hand starben; den Hunderten anderen Militanten aus vielen Ländern, darunter den tapferen Genossen aus Süd- und Ostasien, die kämpften und zumeist starben in der Gewalt dieser schrecklichen Ausgeburt des Kapitalismus – Nazismus. Niemand wird je wissen, in welchem Ausmaß ihre Vernichtung die Wiederherstellung von „Ordnung“ gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ermöglicht hat.

Das Internationale Sekretariat der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten)


  1. Dt. Ausg. Nr. 14, Winter 1989/90.

  2. Siehe „Russland ist kapitalistisch, kein Mitglied im ‚Imperialistenklub‘“, Spartakist Nr. 204, August 2014.

  3. Die Wahrheit, 1975.

  4. Später Linksruck genannt, heute als marx21 in der Linkspartei vergraben – E&R.

  5. Socialist Worker, 4. Februar.

  6. Heute Gruppe ArbeiterInnenmacht genannt – E&R.

  7. Siehe zu Griechenland: „Griechenland 1940-49: Eine verratene Revolution“, Spartacist, dt. Ausg. Nr. 30, Winter 2014/15 – E&R.

  8. Quatrième Internationale, Dezember 1956.

  9. Abgedruckt im Bulletin in Defense of Marxism, Dezember 1988.

  10. Zwischenzeitlich Partei für soziale Gleichheit (PSG), heute Sozialistische Gleichheitspartei (SGP) genannt; international historisch von Gerry Healy, heute von David North geführt – E&R.

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